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Was bisher geschah

Wir schreiben Oktober 2022.
Angelika bleibt auf dem Kiesweg stehen. «Jetzt weiss ich, was ich tun will!» Sie sagt es so, als wäre der Fall sonnenklar. «Es Bibelläädäli!» Man höre den Appenzellerdialekt. Eveline, die ebenfalls stehen geblieben ist, denkt: «Oha, da kommt etwas.»
Angelika hat eine Zeit der Veränderung hinter sich. Eine Zeit des Aufstehens, des Bewältigens, des Orientierens. Sie geht als gestärkte Persönlichkeit daraus hervor. Ebenfalls gestärkt ist ihre Gottesbeziehung. «Ich war so lange Christin, aber ich habe es erst vor Kurzem begriffen!» sagt sie leidenschaftlich. Eine Sache pflegt sie seitdem rege: Sie liest die Bibel und entdeckt Schätze darin. Sie saugt die Worte in sich auf, wird berührt und verändert. Und daraus entsteht der Wunsch, Anderen dieses Buch der Bücher zugänglich zu machen.
Sie weiss zu diesem Zeitpunkt nicht, dass die christliche Buchhandlung Hunziker in Wetzikon ihre Tore per Juni 2024 schliesst. Angelika starrt Eveline über den Kaffee hinweg an – sie sind inzwischen am Küchentisch angekommen – als diese ihr die nicht mehr ganz so neue Neuigkeit mitteilt.
Dieses göttliche Timing ermutigt die beiden, und der Traum beginnt zum Projekt zu werden. Bald ist Eveline angesteckt und fängt Feuer für die Vision. Sie teilt das Anliegen, in Wetzikon einen Ort der Begegnung zu schaffen. Einen Ort, an dem Menschen Zugang zu ihrem Schöpfer erhalten, fernab von Institution und Religiösität. Die Frage, ob sie Teil dieses Projektes werden soll, beschäftigt sie. Erst hat sie eine weitere Teilzeitstelle angetreten, und ist unsicher, wie ihre Zukunft beruflich aussehen soll. Es folgt eine Zeit des Betens, Redens und Fragens.
«Kännsch sBuechkafi in St. Gallä?» Angelika schwärmt vom Benedikt und die beiden beschliessen, dem hübschen Buch Café in der Altstadt St. Gallen einen Besuch abzustatten. Das Buch Café inspiriert uns, und als die Frauen uns ihre Geschichte erzählen, uns ermutigen und für uns beten, gehen wir berührt und gestärkt nach Hause. Ja, es könnte tatsächlich möglich sein!
Nach dem Besuch in St. Gallen schreibt Eveline eine Nachricht an Angelika: «…I be debii, aso ganz, weisch…» Das ist jetzt Aargauerdialekt. Somit ist die Sache startklar.
Trotz viel Enthusiasmus ist uns immer bewusst: Dieses Projekt ist für uns mehr als eine Schuhnummer zu gross. Aber nicht für Gott. Denn das ist und bleibt unsere felsenfeste Überzeugung: Das ist Gottes Sache. Wir sind nur die Ausführenden und wir lassen uns von ihm leiten und er wird’s machen.